Wenn die kleine Frieda an der Seite ihrer Freundin Sophie im Reiskirchnener Ortsteil Bersrod unterwegs ist, drehen sich die Leute um. Die Allermeisten mit einem Lächeln.
Daran ist vor allem Klein-Frieda schuld: Sie ist wirklich mini, etwas kompakt, pelzig-kuschelig und trägt auch ohne Corona immer eine Maske Frieda ist ein Waschbär-Mädchen.
Sie wurde Ende April in Kloster Arnsburg aufgefunden und zu TierfreundLich e.V. gebracht:
2 3 Tage alt, schwer verletzt, mehr tot als lebendig. Die Überlebenschancen: Sehr gering.
Frieda hat es trotzdem geschafft und konnte
4 Wochen später in die Wildtier-Pflegestelle bei Fam. Balser umziehen. Schnell war klar: Frieda bleibt!
So ein Happy-End ist allerdings die Ausnahme, denn in diesem Jahr ist auf Betreiben des Landesjagdverbandes Hessen der Herodes-Plan in Kraft getreten, der die Tötung von Waschbärwelpen (aber auch von Fuchs- und Marderhundwelpen) ausdrücklich erlaubt. Damit wird die erst 2016 eingeführte Schonzeit für Waschbär, Fuchs und Co. nach nur 4 Jahren wieder ausgehebelt.
Sabine Haibach, Vorstandsmitglied von TierfreundLich e.V. mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Aufzucht mutterloser Wildtiere, findet dafür deutliche Worte: Das ist eine Riesensauerei und eine Perversion der Schonzeit, denn eigentlich ist die Jagd aus Tierschutzgründen während der Aufzucht der Jungtiere tabu.
Das sehen auch viele Jäger so, weiß Dr. Cornelia Konrad zu berichten. Die Tierärztin versorgt als Erste die hilfsbedürftigen Wildtiere und nimmt die Daten der Tiere, der Finder und den Fundort auf. Gut ein Drittel der mutterlos aufgefundenen kleinen Füchse und Waschbären werden von Jägern bei uns abgegeben, die die Jungtiere nicht töten sondern ihnen helfen wollen! Denn auch für viele Jäger hat das Erlegen von hilflosen Jungtieren nichts mit Waidgerechtigkeit oder Naturschutz zu tun.
Der Hilfe vieler Jäger vor Ort steht allerdings die Forderung des Landesjagdverbandes Hessen entgegen, der die Bejagung der Jungtiere für...
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